Die 6 größten New-Work-Fehler: Ein kurzer Überblick.

Was bedeutet New Work?

New Work ist in aller Munde, nicht zuletzt durch verstärkte Digitalisierung und vermehrtes Home Office seit der Corona-Pandemie. Konkret bedeutet der „new way of work“ vor allem ein Mindset mit verschiedenen Prinzipien, ist aber kein standardisierter Prozess, sondern eine Kultur und Einstellung:
– Leadership auf Augenhöhe
– MitarbeiterInnen-zentrierte Aufgaben und Führung
– verschiedenste Interessen balancieren
– selbstbestimmte Handlungen unterstützen
– MitarbeiterInnen helfen, Sinn in ihrer Tätigkeit zu finden und sehen
– persönliche Ziele setzen, die MitarbeiterInnen intrinsisch motivieren

Was bedeutet das für eine Führungskraft: Wird sie dadurch obsolet oder gibt es für Führungskräfte gleich gar nichts mehr zu tun? Falsch.
Manager werden mehr zu Coaches und MentorInnen, sie müssen flexibel sein und ihre primäre Aufgabe es ist, ihre Teams zu unterstützen sowie sie zu empowern.

Welche Tools werden gerne angewendet?

Eben weil es kein fixes Framework, sondern eher eine Einstellung für modernes Arbeiten ist, bedient sich New Work sehr unterschiedlicher Tools, wie zum Beispiel:
– kreativen Freiraum für modernes Arbeiten schaffen und flexibel sein
– flexiblere Strukturen zur Verfügung stellen
– schnellere, nicht-hierarchische Entscheidungen ermöglichen
– flexible Arbeitsumgebung und Coworking zur Verfügung stellen
– Home Office und Coworking gernerell erstmal möglich machen
– flexible Arbeitszeiten erlauben
– Jobsharing implementieren

Nachteile und potenzielle Fehler beim täglichen Einsatz

Doch welche Tücken können sich hinter diesem modernen Mindset verstecken?

Selbstbestimmte Arbeit kann zu mehr oder sogar zu viel Stress führen

Vor allem jene Personen, dich sich selbst gut motivieren können und den Überblick über ihre Aufgaben behalten, tun sich mit dem „new way of work“ wesentlich leichter. Doch gerade für jene Personen, die traditionelles Arbeiten gewöhnt sind, können die flexiblen Arbeitsformen zu vermehrtem Stress führen.

Fehlender Anschluss und mangelnde Verbundenheit

Tools wie beispielsweise viel Home Office können bei manchen Personen dazu führen, den Anschluss und die Verbundenheit zu KollegInnen zu verlieren. Dies ist insbesondere der Fall, wenn Kommunikation fehlt und Erwartungshaltungen nicht transparent vermittelt werden.

Stichwort: Selbstausbeutung (self-exploitation)

Flexible Arbeit kann zu erhöhter Selbstausbeutung führen, vor allem durch die fehlende Trennung zwischen Business und privaten Angelegenheiten. Umso mehr sind hier die „neuen“ Führungskräfte als Coaches gefragt, um MitarbeiterInnen vor sich selbst zu schützen und ihnen zu einem ausgeglichenen Arbeitsverhältnis zu helfen.

Digitalisierung als Chance – aber nicht für alle?

New Work favorisiert Digitalisierung und die vermehrte Auseinandersetzung mit digitalen Tools. Eine tolle Sache, wenn man weiß, wie dies sinnvoll einzusetzen ist. Doch was ist mit all jenen, die keine ‚digital natives‘ sind und sich mit „der“ Digitalisierung wesentlich schwerer tun? Ein wichtiger Ansatz ist es hier, in die digitale Fortbildung der MitarbeiterInnen zu investieren und verschiedene Generationen und Kompetenzen abzuholen.

Die neue Arbeit als Heilbringer und Zaubertrank

Man denkt sich nun, der „new way of work“ sei das Wundermittel gegen alle Probleme? Falsch gedacht, denn die Business-Historie lehrt uns ganz klar: Ein neuer Ansatz für Arbeit löst vielleicht manche alte Probleme, kann aber auch zu ganz neuen Problemen führen. Wichtig ist es also, Zeit zu schaffen und ein Mindset zu ermöglichen, neue Probleme gemeinsam in Angriff zu nehmen. Diese Probleme lösen sich nicht von alleine, sondern es braucht nach wie vor starkes Leadership, sich dieser Probleme bewusst zu werden.

Endlich keine Regeln mehr?

Flexible Strukturen bedeuten: keine Regeln? Auch das kann nicht die Antwort sein, und das gilt für alle Größen von Organisationen. Es braucht schlichtweg andere Regeln und Strukturen, die der neuen Arbeitsweise zugrunde liegen. Erste Fragen in die richtige Richtung können lauten: Wie wollen wir kommunizieren und wann? Wie betreiben wir unser Wissensmanagement? Und: Wo sollen wir dokumentieren sowie auf welche Art und Weise?

Der „new way of work“ hat das Potenzial, uns näher zusammenzubringen und frischen Wind in veraltete Arbeitsstrukturen zu bringen. Dennoch passieren auch hier genügend Fehler und so liegt es an den Unternehmen, die neuen Arbeitsweisen sensibel und sinnvoll im Unternehmen zu etablieren.